
Es dauerte keine fünf Minuten bis der Gastgeber, Radebeul III, im Samstagabend Spiel mit 1:0 in Führung ging. Nach weniger als einer halben Stunde folgte bereits der zweite Treffer. Torschütze erneut Scholz. Nur drei Minuten später verkürzte Bundesmann auf 1:2. Selbiger war es, der kurz vor der Pause den Ausgleich herstellte.
Zu diesem Zeitpunkt jedoch war unsere Eintracht bereits nur noch zu zehnt. Nach einem Wortgefecht war es Robert Ehrt welcher sich nicht im Griff hatte und glatt rot sah. Und ehe irgendwelche Diskussionen zum Thema Schiedsrichter aufkommen mögen – völlig egal wer was wann zuvor gesagt hat, eine Schwächung seiner Mannschaft auf diese Art bedarf keiner weiteren Worte. Es sollte nicht die letzte Karte sein.
Von der Unterzahl wachgerüttelt zeigte das Team zwischenzeitlich eine starke Leistung. Belohnt mit der Führung von Kurt Schmaler nach 48 Minuten. Diese Führung hatte knapp 20 Minuten bestand. Das 3:3 durch Eppinger in der 65. Spielminute war der Beginn einer hektischen Schlussphase.
In der 74. Minute holte sich Patrick Trepte ebenfalls glatt rot, nachdem er seinen Gegenspieler umstieß. Auch hier gilt: gelinde gesprochen unnötig. Ebenfalls gilt: Der Schiedsrichter darf hierbei keine Rolle spielen. Jedoch gilt es auch ganz klar festzuhalten, dass alle Vereine, Trainer und nicht zuletzt Mitspieler Verantwortung tragen für das Tun und Handeln jedes einzelnen. Und wenn ein Spieler, in diesem Fall der Radebeuler Ali Cetinkaya, über 90 Minuten damit beschäftigt ist, seine Gegner verbal zu beleidigen, sexuelle „Angebote“ zu unterbreiten und zu guter letzt Spieler zu bespucken, dann darf man als Team reagieren. Insbesondere in Zeiten von Corona gilt eine Spuckattacke nicht nur als Unsportlichkeit. Noch mal ausdrücklich klargestellt: Den Schiedsrichter trifft hier keinerlei Schuld. Ein Wegstoßen ist präsent, Spuckattacken lassen sich nur schwer erkennen. Wir behalten uns (sport-)rechtliche Schritte in jedem Fall vor.
Und dennoch, zwei glatt rote Karten in einem Spiel zeugen auch von einem schwachen Nervenkostüm. Quasi folgerichtig die Tore vier und fünf kurz vor Ende der Partie. Somit hat unsere Zweite die rote Laterne weiterhin im Gepäck.