
Das Nachholspiel gegen den Nachbarn vom SV Helios 24 Dresden stand auf dem Tableau, nach dem das Spiel vor einigen Wochen wegen „Unbespielbarkeit des Platzes“ kurz vor Anpfiff abgesagt worden ist.
Zum Derby trat die Zweitvertretung von Helios natürlich genauso motiviert an, wie unsere roten Teufel. Trainer Justin Baumgart feilte zusammen mit seinem Assistenztrainer Ringo Wiedemann im Vorfeld an dieses brisante Spiel deshalb vor allem an der Einstellung seiner Mannschaft. Auf eigenem Platz wollte man die im oberen Drittel der Tabelle spielenden Gegner keinesfalls gewähren lassen. Um die drei Punkte in Dobritz behalten zu können, sollte mindestens die Mentalität und Einsatzbereitschaft der Mannschaft auf dem Platz stimmen.
Einen ersten Nackenschlag musste man jedoch bereits kurz nach Anpfiff hinnehmen, als nach einem Freistoß aus dem Mittelfeld der Gegner nicht am Kopfball gehindert werden konnte und Florian Freiberg seinen Gegner hat ziehen lassen, welcher nach Kopfballvorlage frei zum Abschluss kam. Für Nick Köhler unhaltbar schlug der Ball zum 0:1 ein.
In der Folge ließ man sich jedoch von dem frühen Rückstand nicht verunsichern. Es entwickelte sich ein Spiel, welches sich vor allem in des Gegners Hälfte abspielte, ohne jedoch zu zwingenden Toraktionen zu gelangen. Eine Großchance wurde aufgrund des Abseitspfiffes des Schiedsrichters unterbrochen – mehrere Standardsituationen konnten nicht gefahrbringend genug genutzt werden. So dauerte es bis in die 31. Spielminute, dass Martin Metz im Luftduell mit dem Gegner strafwürdig zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter versenkte Khattab Al-Buhruzi eiskalt flac in die Mitte – 1:1!
Das Spiel war nach dem verdienten Ausgleich für unsere Zweite kaum mehr als 26 Sekunden angepfiffen, dass Innenverteidiger Fabian Thümmler einen kontrollierten Rückpass in die falsche Richtung versuchte mitzunehmen. Das Kommando der Hintermannschaft fehlte, so dass der im Rücken Thümmlers heranstürzende Gegner den Ball abfangen und zur erneuten Führung für Helios einschob (33.). Mit 1:2 aus Sicht unserer Dobritzer Jungs ging es in die Kabine.
In der Kabine musste man sich mit dem Schicksal zweier vermeidbarer Gegentreffer anfreunden, um das längst noch nicht verlorene Spiel in Halbzeit zwei noch drehen zu können. Das Trainergespann reagierte auf die Halbzeit und nahm einen taktischen Wechsel vor. Claudius Edelmann blieb in der Kabine und machte Platz für Fabian Wentzel als zweite 6er-Position neben Mohamed-Ayoub Yahi im nun aufgestellten 4-2-3-1-System.
Das Spiel begann nach Wiederanpfiff im gewohnten Bild aus der ersten Hälfte. Der Gegner war zu jeder Zeit unter Kontrolle, das Spiel fand fast ausschließlich in des Gegners Hälfte statt. hier jedoch fehlte es erneut an Präzision im Passspiel und unbedingtem Durchsetzungswillen vor dem Tor. Große Chancen waren demnach auch hier Mangelware. In der 57. Minute jedoch flankte Martin Metz von der rechten Spielfeldseite einen langen Ball in die Mitte des 16ers, welcher glücklich durch die Beine zweier Helios-Spieler auf den Fuß von Leonard Storbeck landete. Dieser reagierte geistesgegenwärtig und ließ aus ca. 14 Metern dem gegnerischen Torwart keine Chance.
Somit war man wieder im Spiel drin und das Trainergespann versuchte, in der Offensivbewegung für mehr Kreativität zu sorgen. Zwischen der 62. und 72. Minute waren drei Wechsel die Folge. Quandt, Fernitz und Skott ersetzten Storbeck, Kapitän Hartmann und Moosdorf. Diese Wechsel vorbereitend kam es jedoch zum erneuten Nackenschlag für die Hausherren. Es lief die 66. Spielminute, als Helios erneut zur Torerzielung eingeladen wurde. Ein hoch in den Strafraum geschlagener Ball kann nicht sofort abgewehrt werden. Der vom Boden in die Höhe aufgeprallte Ball wird von Khattab Al-Buhruzi unbedrängt in die Mitte abgewehrt – direkt au den Fuß des Gelb-Blauen Top-Torschützen Robert Wemme.
Bis zum Schlusspfiff erneut das gleiche Spiel. Unsere Zweite läuft an, lässt es heute aber einfach ein stückweit an Grundlagen wie Präzision, Ballverarbeitung und Willen fehlen. Ein Spiel, das man in dieser Art nicht verlieren sollte, ging so schlussendlich verloren und die drei Punke wandern zum Rivalen an die Oskar-Röder-Straße.
Am kommenden Wochenende geht es gegen den USV TU Dresden um Wiedergutmachung und gleichzeitig um wichtige drei Punkte, um den Abstand zum Gegner und zur Abstiegszone nicht schmelzen zu lassen.